Entwicklungstests und Entwicklungsscreenings

Tests zur Motorik und sensorischen Integration

Entwicklungsdiagnostik: Begriffsbestimmung

Der Begriff Entwicklungsdiagnostik wird aktuell in unterschiedlichen Zusammenhängen verwandt:

  • In einem weiteren Sinn versteht man darunter eine entwicklungsorientierte Diagnostik mit dem Ziel, lebenslaufbezogene Veränderungen psychologischer Phänomene zu identifizieren und zu beschreiben.
  • Im engeren Sinn bezieht er sich auf Entwicklungstests, mit denen man entwicklungsbezogene Leistungsdaten, insbesondere im Kindesalter, erheben kann.

Entwicklungsdiagnostik: Verfahren

Intelligenztests

Bisher gibt es keine allgemein verbindliche Definition von Intelligenz, die aussagt, aus welchen einzelnen Fähigkeiten sich Intelligenz zusammensetzt. Deshalb existieren auch ganz unterschiedliche Intelligenztests.

Es können zwei große Gruppen von Intelligenztests unterschieden werden:

  • Die Gruppe der „mehrdimensionalen" Tests erfassen in mehreren Untertests verschiedene sprachliche, nichtsprachliche und handlungsbezogene Fähigkeiten und stellen diese in Leistungsprofilen dar. Für Kinder und Jugendliche sind u.a. folgende Intelligenztests gebräuchlich: Kaufman-ABC, HAWIK-IV, HAWIE-R, AID
  • Die andere Gruppe stellen die nichtsprachlichen Intelligenztests dar. Sie prüfen abstrakt-logisches Denken anhand von Aufgabenstellungen mit abstrakten Figuren und Mustern. Sie haben den Vorteil, dass sie auch von Kindern mit sprachlichen Einschränkungen und mit Hörbehinderungen ohne Zeitdruck bearbeitet werden können. Gebräuchlich sind folgende Verfahren: CPM, SPM, CFT 1-R, CFT 20-R.

Auffällige Testergebnisse bedeuten nicht automatisch, dass Intelligenzprobleme vorliegen müssen. Schlechte Leistungen können auch durch geringe Motivation, emotionale Probleme und Konzentrationsschwächen bedingt sein. Daher sind zur Bewertung der Ergebnisse eine Verhaltensbeobachtung während der Testsituation, Berichte aus der Schule, sowie ein Überblick über die Schulleistungen notwendig.

Neuropsychologische Testverfahren (Konzentrationstests)

Die neuropsychologischen Testverfahren prüfen die Funktionsfähigkeit des Gehirns in verschiedenen Bereichen, wie u.a. bildliche Wahrnehmung (z.B. das Testverfahren FEW), Aufmerksamkeit (z.B. D2, KT 3-4), Sprache (z.B. HSET, LBT, AWST) und Motorik (z.B. LOS, GMT).

Da ein enger Zusammenhang zwischen Gehirnfunktion und Verhalten besteht, liefern die Testverfahren Aussagen zu Stärken und Schwächen des Kindes oder Jugendlichen. Sie sind Grundlage für spezielle Therapieansätze, für Aussagen über schulische und berufliche Möglichkeiten und dienen auch der Therapiekontrolle.

Der Test Basiskompetenzen für Lese- und Rechtschreibleistungen (BAKO) überprüft die Basisfertigkeit "phonologisches Bewusstsein". Die einzelnen Testwörter und Laute werden den Kindern von CD vorgespielt. Sollten sich dabei Schwierigkeiten im Bereich der Sprachunterscheidung, des Sprachgedächtnisses und der Sprachsynthese zeigen, kann eine Sprachförderung vor Beginn der Lese- und Schreibübungen angezeigt sein.

Schulleistungstests (Lese-Rechtschreibtests, Dyskalkulietests)

Durch genau standardisierte, d.h. genau festgelegte und erprobte Testverfahren wird die Leistungsfähigkeit in einzelnen Schulbereichen, wie z.B. Lesen, Rechtschreibung und Rechnen geprüft und bewertet. Durch einen Vergleich mit Intelligenztests und neuropsychologischen Testverfahren kann eine Teilleistungsstörung im Lesen, Rechtschreibung oder Rechnen festgestellt und notwendige Therapien eingeleitet werden.

Für die Überprüfung der Rechtschreibung werden standardisierte Rechtschreibtest, meist mit Lückendiktaten verwendet.

Mit Lesetests werden die Lesegeschwindigkeit, die Lesegenauigkeit und das Leseverständnis überprüft. Da auch diese Tests standardisiert sind, kann der Prozentrang des einzelnen Kindes errechnet werden.

Der Test Basiskompetenzen für Lese- und Rechtschreibleistungen (BAKO) überprüft die Basisfertigkeit "phonologisches Bewusstsein". Die einzelnen Testwörter und Laute werden den Kindern von CD vorgespielt. Sollten sich dabei Schwierigkeiten im Bereich der Sprachunterscheidung, des Sprachgedächtnisses und der Sprachsynthese zeigen, kann eine Sprachförderung vor Beginn der Lese- und Schreibübungen angezeigt sein.